
Foto: Fritz Zühlke / pixelio.de
An Schutzengel glauben in Deutschland nach einer Studie 66 %, während nur 64 % an Gott glauben.
Schutzengel scheinen beliebt zu sein. Und dies ist meines Erachtens nicht nur deshalb der Fall, weil es eine Verehrung von Schutzengeln auch im Judentum und im Islam gibt. Der Gedanke an Schutzengel hat auch eine große Faszination bei Menschen, die sich im katholischen Glauben nicht beheimatet fühlen. Manche Wohnung, mancher Bücherschrank wird voll durch Gedanken der Engel des Vertrauens, Engel des Weges, Engel der Begleitung, Engel der Ruhe oder Engel des Friedens, um nur einige Beispiele zu nennen.
Der Monat Oktober beginnt in der katholischen Kirche mit dem Gedanken an die Schutzengel. Am 2. Oktober feiern wir das Schutzengelfest, das vier Tage vorher, am 29. September, bereits einen inhaltlichen Vorspann gefunden hat mit dem Gedenken an die Erzengel Michael, Gabriel und Rafael.
Für manch eine/-n klingt auch der Gedanke an die Schutzengel an, wenn er/sie die berühmte Arie „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy hört. Diese geht zurück auf Psalm 91, 11 „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf all deinen Wegen“.
Schutzengel, Engel, Geschöpfe der Phantasie Gottes, die uns geleiten, die uns hinführen zu dem Gott, der uns immer wieder neu seine Nähe anbietet.
Ich wünsche ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, dass sie lebendige Engel kennen oder finden, die auch Ihr Leben begleiten und schützen, die ihnen Halt geben und die sie auch begleiten auf dem Wege Gottes.
Zur Ermunterung im Engel-Monat Oktober kann uns ein Gedicht von Rose Ausländer helfen:
Der Engel in dir freut sich über dein Licht
weint über deine Finsternis
Aus seinen Flügeln rauschen Liebesworte, Gedichte, Liebkosungen
Er bewacht deinen Weg
Lenkt deinen Schritt engelwärtsaus: Ich höre das Herz des Oleanders. Gedichte 1977-1979, Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 1984
Ich wünsche Ihnen gute Schutzengel.
Rolf-Peter Cremer, Pfarrer